Nachhaltige und systematische Mitarbeitersicherheit gegen Aggressionen, Drohungen, Angriffe oder Stalking
Von Dr. Matthias Wolter (16.11.2023)
Immer häufiger kommt es vor, dass Mitarbeiter*innen am Arbeitsplatz verbale Aggressionen, Drohungen bis hin zu leichten oder schweren Körperverletzungen erleben müssen. Das tritt selbst bei Berufsgruppen auf, die Menschen in Notsituationen helfen oder gar retten wie der Feuerwehr oder Rettungssanitätern. Dass sogar die Polizei angegangen wird, ist fast schon eine Normalität – aber auch andere Berufsfelder wie Zugbegleiter, Busfahrer, Pflegekräfte oder auch Mitarbeiter*innen im Einzelhandel erleben zunehmend belastende Gesprächssituationen oder eskalierende Konflikte. Daher ist es besonders als Arbeitgeber wichtig, für eine ausreichende Sicherheit der Beschäftigten am Arbeitsplatz zu sorgen. Die Mitarbeitersicherheit kann dabei von technischen Maßnahmen über die Schulung zur Gewaltprävention für Arbeitnehmer*innen verschiedene Gestalten annehmen.
Wie kann man die Arbeitssicherheit nachhaltig stärken?
Mit der Installation von Sicherheitsglas oder Überwachungskameras kann zwar einiges an Gewalt unterbunden werden, doch nicht jedes Berufsfeld erlaubt solche Sicherheitsvorkehrungen. Bei der Feuerwehr oder als Pflegefachkraft arbeiten Sie in direktem Kontakt mit anderen Menschen und nicht in einem gut geschützten Bereich – daher muss die Sicherheit der Mitarbeiter hier auf anderem Wege gewährleistet und gestärkt werden.
Deeskalations- und Selbstverteidigungstrainings
Kompetenz Sieben hat sich seit über 20 Jahren der Förderung der Handlungskompetenz und des Sicherheitsempfindens von Mitarbeiter*innen und Führungskräften durch Trainings und Seminare verschrieben. Diese Programme helfen, die Konflikt- und Deeskalationskompetenz der Mitarbeiter: innen zu verbessern und die Fähigkeit zum Selbstschutz und der Selbstverteidigung zu stärken, um die Sicherheit der Beschäftigten zu gewährleisten. Daher erleben die Teilnehmer unserer Trainings praxisnahe, abwechslungsreiche Trainings zur Konfliktlösung und Deeskalation.
Maßnahmen zur Gewaltprävention
Trainings und Seminare zur Verbesserung der Konflikt- und Deeskalationskompetenz und zur Selbstverteidigung sind ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit der Mitarbeiter am Arbeitsplatz zu gewährleisten. Aber sie alleine können den Schutz der Mitarbeiter nicht langfristig garantieren. Zusätzlich müssen andere Maßnahmen ergriffen werden, um sicherzustellen, dass Ihre Angestellten geschützt sind. Dazu gehören regelmäßige Prüfungen der Sicherheitsstandards und Schulungen zur Erkennung und Vermeidung von Gefahren, klare Richtlinien zur Gewaltverhinderung und die richtige Verwendung von Sicherheitselementen, wie Notknöpfe oder akustische Warnmeldungen. Mit all diesen Maßnahmen kann die Sicherheit Ihrer Mitarbeiter*innen erhöht und sie effektiver vor Gefahren geschützt werden.
Kontinuität und Systematik statt Einmaligkeit
Für Mitarbeiter*innen in besonders belastenden Arbeitsfeldern reichen diese eher einmaligen Angebote nicht immer aus und unterstützen sie möglicherweise nicht umfänglich. Aus diesem Grund sehen wir den Bedarf, die Möglichkeiten zur Mitarbeitersicherheit systematisch und analytisch zu betrachten. Mitarbeiter*innen, die in besonders belastenden Arbeitsfeldern tätig sind, können häufig von den eher einmaligen Angeboten, die zur Unterstützung zur Verfügung stehen, nicht profitieren. Diese Angebote sind nicht ausreichend und behandeln verschiedene Punkte eher oberflächlich oder zu allgemein. Aus diesem Grund ist es wichtig, systematisch und analytisch die Möglichkeiten zur nachhaltigen Mitarbeitersicherheit zu betrachten.
Vor allem um die Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter*innen in besonders belastenden Arbeitsfeldern zu verbessern, muss sich eingehend mit der Sicherheit am Arbeitsplatz befasst werden. Ein wichtiger Aspekt ist es, die spezifischen Belastungen, denen Angestellte in besonders belastenden Arbeitsfeldern ausgesetzt sind, zu identifizieren – einschließlich psychischer und körperlicher Belastungen, Stress und anderer Faktoren. Dies erfordert eine detaillierte Analyse der verschiedenen Arbeitsbedingungen und die Entwicklung von Lösungen, die auf die spezifischen Belastungen zugeschnitten sind.
Systematischer Blick auf Mitarbeitersicherheit
Was heißt systematisch? Das bedeutet für uns, dass man möglichst viele Informationen sammeln sollte, um ein problematisches Thema so systematisch und analytisch wie möglich angehen zu können. Dafür müssen alle vorhandenen Faktoren, Kompetenzen und technischen Maßnahmen berücksichtigt und betrachtet werden, um ein möglichst umfassendes Verständnis zu erreichen. Durch die Berücksichtigung aller Faktoren kann man sich die Frage stellen, ob die Vorkehrungen auch bei Gefahrensituationen nahtlos funktionieren. Außerdem muss man sich Gedanken darüber machen, ob es Prozesse und Handlungsmöglichkeiten gibt, um nach der Gefahrensituation wieder in einen ruhigen Zustand zu gelangen. Durch einen systematischen Ansatz kann man sicherstellen, dass alle Faktoren berücksichtigt und sorgfältig analysiert werden, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Das Rad muss nicht neu erfunden werden!
Aha, denken Sie nun vielleicht, da möchte jemand nur möglichst viel von seinem Angebot zur Mitarbeitersicherheit verkaufen. Ganz im Gegenteil! Kompetenz-7 ist der festen Überzeugung, dass möglichst alles genutzt werden sollte, was sich im Alltag des Unternehmens bereits bewährt hat. Es sollten nur dort Änderungen oder Ergänzungen vorgenommen werden, wo es Bedarf gibt oder eine bessere Vernetzung der Hilfesysteme erforderlich ist. Es geht nicht darum, den Arbeitsschutz komplett zu überarbeiten, sondern die vorhandenen Schutzmaßnahmen zu festigen und sinnvoll auszubauen.
SIEBEN BAUSTEINE FÜR DIE MITARBEITERSICHERHEIT
Die K7-Trainer stammen aus unterschiedlichen Arbeits- und Handlungsfeldern. Wir haben uns diese unterschiedlichen Sichtweisen genutzt und sieben Bereiche analysiert, mit denen ein Unternehmen seine Mitarbeitersicherheit noch weiter verbessern kann.
K1 – Sicherheitsbeurteilung am Arbeitsplatz und Gefahrenerkennung
In diesem Baustein der Arbeitsplatzbegehung werden die Mitarbeitenden auf mögliche Gefahren sensibilisiert. Gibt es Gegenstände auf meinem Schreibtisch, welche ein Aggressor in einer Bedrohungssituation nutzen kann? Dazu gehören ggf. auch Bilder von Familienangehörigen wie Ehemann, Ehefrau oder Kinder, welche mich in Entscheidungsprozessen erpressbar machen können! Gibt es Absprachen und Meldesysteme für eine kollegiale Unterstützung in Krisensituationen? Ist die Anordnung der Arbeitsplätze geeignet, schnell die Flucht ergreifen zu können?
K2 – Praktische Handlungskompetenzen
In diesem zweiten Baustein geht es um die Vermittlung von praktischen und alltagsnahen Kommunikations-, Deeskalations– oder Selbstkontrollkompetenzen. Dieses Handlungsfeld haben wir in drei Bereiche unterteilt. Je nachdem, auf welche Herausforderungen die Mitarbeiter im Alltag treffen, sind andere Verhaltensweisen angebracht, um die Situation zu entschärfen.
2.a. Effektive Selbstkontrolle
Im Umgang mit schwierigen Menschen besteht die besondere Aufgabe darin, sachlich, beruhigend und deeskalierend zu wirken. Das ist aber leichter gesagt als getan, wenn das Gegenüber unfreundlich, arrogant oder aggressiv auftritt. Auch dem freundlichsten Angestellten kann irgendwann einmal der Kragen platzen. Wie man auch unter Stress professionell bleibt, zeigen wir Ihren Mitarbeiter*innen im Training zur Selbstkontrolle.
2.b. Konflikt- und Deeskalationskompetenz
Wenn Mitarbeitende sich in Beschwerdegesprächen, Konflikten oder gar in eskalierenden Auseinandersetzungen befinden, ist vor allem wichtig, schnell, souverän und der Situation angemessen effektiv zu reagieren. Dafür benötigen Sie praxistaugliche Kommunikations- und Deeskalationstechniken, die Sie auch unter starkem Stress zuverlässig und flexibel abrufen und anwenden können. Wir zeigen Ihnen Techniken und Strategien, um gut zu sein, wenn es darauf ankommt.
2.c. Nach der Krise ist vor der Krise
Die Nachbetreuung und Aufarbeitung von Vorfällen oder schweren Konflikten sind uns sehr wichtig. Im Rahmen eines Debriefings wird die Situation im Anschluss analysiert und überprüft, was noch besser gemacht werden kann, aber auch was sehr gut funktioniert hat. Die Nachbetreuung der Mitarbeiter ist ein wichtiger Faktor, um nachhaltige Schäden und langfristige Folgen zu verhindern. Das kann z. B. auch in einem individuellen Coaching erfolgen.
K3 – Das Team stärken – Gemeinsam gehts besser
In einer Institution, in der nicht nur ein Mitarbeiter auf herausfordernde Menschen trifft, ist es notwendig, dass sich das gesamte Team mit der Prävention und Intervention auseinandersetzt. Einheitliche Rahmenbedingungen, Regeln und auch die zuverlässige Anwendung von Konsequenzen schaffen die Klarheit, dass jeder im Team weiß, was und wie es zu tun ist. Darunter fällt auch das Zusammenspiel zwischen Team und Teamleitung. Denn wir glauben: Konsequenz schafft Beziehung!
K4 – Führungskräfte in Stress- und Drucksituationen
In unsicheren, stressbesetzten oder extremen Situationen sind Führungskräfte gefordert, voranzugehen, Souveränität auszustrahlen sowie rational und effektiv zu entscheiden bzw. handeln. Das Managen von Krisensituationen vor, während und nach Ausnahmesituationen bedarf außerordentlicher Kompetenzen, die gezielt trainiert werden sollten. Unsere Trainer, die jahrelang in Hoch-Stresssituationen Mitarbeiter und Teams geführt haben, vermitteln Ihren Führungskräften Techniken und Strategien aus der erlebten Praxis.
K5 – KÖRPERLICHER SELBSTSCHUTZ
Leider können nicht jede Situation oder alle Konflikte kommunikativ gelöst werden – vor allem, wenn das Gegenüber handgreiflich wird. Daher bedarf es geeigneter Handlungsstrategien, um sich oder andere vor Aggressionen oder Angriffen „robust“ zu schützen. Hierbei gilt es, sowohl effektive Deeskalationsstrategien als auch einfache, aber wirksame Selbstverteidigungstechniken zu kennen und zu können. Und das immer mit Blick auf die rechtlichen Möglichkeiten.
K6 – RECHTLICHE INFORMATIONEN
Wir sind überzeugt, dass Rechtssicherheit Handlungssicherheit für die Mitarbeiter und Führungskräfte schafft! Sei es beim Auftreten von Drohungen, Erpressung auf persönlicher Ebene, bei Stalking oder anderen schwerwiegenden Herausforderungen. Unsere Trainer sind durch ihre aktive oder ehemalige Tätigkeit bei der Polizei darin versiert, Ihnen rechtliche Informationen, mögliche Handlungsstrategien oder auch Anlauf- und Beratungsstellen zu nennen.
K7 – TECHNISCHE MÖGLICHKEITEN
Neben den personellen und organisatorischen Bausteinen kann der Mitarbeiterschutz auch mit technischen Möglichkeiten unterstützt werden. Sei es mit der Vermeidung von Waffen am Arbeitsplatz, Informationen zum Einsatz von Pfefferspray oder dem Handling und Tipps beim Tragen von Schutzwesten. Weitere Themen können der Einsatz von Kameras, Alarmknöpfen oder der Datenschutz auf dem Handy/Tablet/Notebook sein.
Mehr Arbeitsschutz für Beschäftigte mit K7 – Mitarbeitersicherheit am Arbeitsplatz fördern
Mitarbeitersicherheit am Arbeitsplatz ist ein wichtiger Bestandteil des Unternehmenserfolgs. Verschiedene Maßnahmen wie z.B. die Entwicklung von Sicherheitsstandards, das Anbieten von Schulungen und Weiterbildungen sowie das Bereitstellen von Sicherheitsausrüstung tragen dazu bei, dass Arbeitnehmer an ihrem Arbeitsplatz sicher sind.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Unterstützung bei der Einhaltung dieser Standards. K7 bietet Ihnen dafür eine Reihe von Hilfsmitteln an – zum Beispiel in Form persönlicher Coachings oder spezieller Schulungen für Führungskräfte.
All diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass Arbeitnehmer am Arbeitsplatz sicher sind und gesund bleiben.
IHR FEEDBACK FREUT UNS!
Sie haben noch Fragen zum Thema Mitarbeitersicherheit am Arbeitsplatz oder möchten ein Seminar zur Steigerung des Arbeitsschutzes buchen? Dann kontaktieren Sie gern unser Team von K7 – Ihr Feedback freut uns!
Ihr Matthias Wolter